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Stand: 07. September 2006
„Hielt ich es mit einem Mitschüler für an der Zeit,
mich nun auch mit Nietzsche auseinanderzusetzen,
so übernahm ich von einem anderen den Einfall,
zu kurzen Hosen halblange Söckchen zu tragen.“
(Siegfried Lenz)
Sozialverhalten
Ich mein, frag, wie soll man/ich damit umgehen, wenn ein Fünfjähriger mit Namen A einem anderen mit Namen B die Wasserflasche an denn Kopf wirft, wenn beide wie „außer sich“ „außer Rand und Band“ scheinen, dies höchstwahrscheinlich sind—wie soll ich mich da verhalten, was kann und darf ich tun, wenn die Eltern, Vater und Mutter sprachbegabt und doch undurchdringlich so ein Verhalten missbilligen, wenn kurzerhand „alles drüber und drunter geht“ und innerhalb von Sekunden, plötzlich, keiner der Erwachsenen (auch ich nicht) mit der ganzen Sache was zu tun haben will, man sich einfach wegträumt. Derweil waren die beiden zuvor, während der musikalischen Früherziehung ganz anders „drauf“, wie man heute sagt. Sie waren anders drin! Konzentriert. Bei der Sache. Nun sind sie wieder draußen. Martin Buber meint, man dürfe sich diesbezüglich nichts vormachen. Alles lehrt und erzieht, erzielt einen Einfluss. Der Unterschied zu all dem anderen könne nur sein, dass man- Du, ich, für die halbe, dreiviertel Stunde in denen wir Umgang, Einfluss auf A und B haben, die Verantwortung für dieses Tun übernähmen. Das klingt *seufs* edel. Das ist edel. Die ganze Angelegenheit so, unter diesem Blickwinkel wahr-zunehmen. Und doch. Die Rose, diese Orchidee wirkt kümmerlich, ist verkrüppelt, dürftig. Es ist um ein anderes Bild zu nehmen ein Stern, Schwachlicht, ganz schwach. Nur wahrnehmbar *lach*, wenn’s „drüber und drunter“ geht, wenn’s dunkel ist. Eigentlich, praktisch ist es nicht mal in solchen Situationen sichtbar. Wenn überhaupt, dann nur im Nachhinein, jetzt, wenn Muse, Stillzeit ist. Und dieses Licht währt auch nicht lang. Der Scheinwerfer „Unbehagen“ ist stärker. Moral stinkt.

© 2007 ERUNA (Lingenfeld) →
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