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Stand: 01. Mai 2008
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Leicht ist es nicht - partynight
Leicht ist es nicht. Nach dem Tanzen. Alleine nach Hause zu fahren. Wenn nichts gelaufen ist. Wenn getrunken, gelacht -Party gefeiert wurde, alleine oder, wir wissen es besser: mit Freunden.

Leicht ist es nicht, sag/schreib ich, frühmorgens in Zügen sich zu bewegen, die uhrzeitmäßig anderen, zur Arbeit Fahrenden vorenthalten sind. Heute. Am Wochenende sind frühmorgens andere, sind wir auf dem Weg. Zurück nach irgendwo. Jeder woanders hin. Am Ende. Und Tschüss. Sowas sagen wir nicht. Sagt keiner, der um 5, 6, 7 oder doch mal wieder halb 8 von uns geht. Der uns verlässt. Bis zum nächsten Mal.

Leicht ist es nicht. Aber auch nicht schwer. Nicht mehr. Nicht mehr, wenn im Kopf die Ansprüche für diese Nacht getilgt wurden. Nicht mit Alkohol oder ähnlichen Drogen. Damit sowieso am allermeisten nicht. Wir lassen -man lässt so einfach, so altmodisch das klingt(!) - man lässt einfach, sag ich: los. Irgendwie und irgendwann im Verlauf der Partynight und dann- und dann wird getanzt. Das taten wir zuvor nicht ganz. Zuvor haben wir immer auch noch was anderes gewollt-erhofft-uns gewünscht. Wir Kinder.

Nein: Wie Kinder!

Und dann. Und dann „geht“ das nicht mehr; das Wünschen. Plötzlich. Urplötzlich ist anderes an seiner Stelle. Nämlich die Fähigkeit -wie und von wem gegeben-verliehen wissen wir nicht, weiß keiner so recht. Die Fähigkeit sag/schreib ich, nicht mehr zu wollen, zu begehren. Der Appetitus, die Lateiner mögens mir verzeihen, wenn ich das Gemeinte damit bezeichne, der Appetitus ist von dannen. Gegangen. Und wir? Tanzen.

Bis wir gehen. Alleine. Mit Freund. Mit Freunden in der Gruppe. Frühmorgens und nach Hause. Jeder für sich, doch nicht alleine. Am Ende, wenn wir, wenn Du die Tür öffnest. Zur Wohnung. Im Wohnzimmer, -deinem Wohnzimmer ist es schon hell. Wie jetzt. Nicht mehr.

Und leicht ist es nicht, zu sagen, zu schreiben, dass wir doch eigentlich glücklich zu nennen, zu preisende sind. Zu preisen nicht. Das war falsch formuliert.

Wir können von Glück reden! Hier und jetzt haben wirs, hab ich’s getan. Eingesehen, aus,- hinausformuliert haben wirs. Mehr: Gelebt und realisiert! Was?

Das, was nicht leicht ist zu sagen, zu formulieren, nämlich, dass es uns vergönnt ist-Quatsch: Dass wir tanzen. Tanzen können. Gegen Ende. Wenn alles -alles andere aufhört, begehrlich zu sein.

Oh je. Aber, sagen, denken! nicht fühlen wir: Das habn wir gar nicht gewollt. (Natürlich nicht.) Also noch mal: Wir haben das nicht so gewollt. Dass wir am Ende tanzen. Tanzen können und frei, ja, ganz frei dabei sind. Das haben wir nicht gewollt. Nicht wir.

Und darum ist es nicht leicht. Alles. Auch jetzt, auch nicht im Nachhinein. Dann, wenn wirs besser wissen, dies und das verstanden haben müssten. Wir wollen nicht. Und -nicht wahr? fühlen uns dennoch und zugleich frei, befreit von Struktur- wie z.B. der Grammatik. Modern dancing. Hier wie dort, wo wir waren- noch vor Stunden.

Fassen wir zusammen. Nein, das tun wir nicht. Das sollen, werden andere tun. Jene, die in ähnlichen Zügen sitzen wie wir, die genauer: zeitgleich unterwegs sind mit anderen Motiven.

Man müsste loslassen können. Jetzt. Sagen/schreiben können: JA. Ja, so ist es gut. Es ist gelungen. Unser Zeugnis. Unser Zeugnis ein Hier-und Jetztmensch sein zu können, zu dürfen. Noch immer. Noch immer leben wir in der goldenen Zeit. Hier und Jetzt.

Los, sag, schreib wie's wirklich ist. Es ist leicht-gewesen, ist leicht- noch immer; auch das.

© 2007 ERUNA (Lingenfeld) →
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